Ob berufliche Neuorientierung oder Veränderungen im bestehenden Job: Fachwissen ist wichtig – aber soziale Fitness entscheidet, wie wir durch Veränderung navigieren, im Team wirken und neue Wege erfolgreich gehen.

Morgen findet die Zweite der beiden Online-Session zu Social Fitness im Rahmen unseres neuen Dialogformats „NeuOrientiert“ statt. Vorab haben wir mit Katharina Krentz (Geschäftsführerin von Connecting Humans) gesprochen, die schon durch die erste Online-Session Mitte Juni geführt hat und auch die Fortsetzung morgen übernimmt.

In unserer Rubrik „Kurz & Klar – Ein Thema. Drei Fragen.“ erklärt sie, was genau Social Fitness ist, warum wir sie gerade jetzt im Blick haben sollten und wie wir sie ohne großen Aufwand im Alltag trainieren können.

1. Was genau ist Social Fitness – und warum sollten wir sie auf dem Schirm haben, wenn wir beruflich neue Wege gehen?

Social Fitness ist wie ein Beziehungsmuskel – und der will gepflegt werden. So wie wir Sport machen, um körperlich fit zu bleiben, oder Achtsamkeit üben, um mental im Gleichgewicht zu sein, geht es bei Social Fitness um unsere soziale Gesundheit: Wie gut wir mit anderen in Kontakt kommen, wie wir Beziehungen gestalten und wie wir im Team oder Unternehmen zusammenarbeiten.

Gerade wenn sich im Job etwas verändert – ein neuer Chef, ein neues Team, ein kompletter Neuanfang – kommt es weniger auf Fachwissen an und mehr darauf, wie wir mit anderen klarkommen. Wer Social Fitness trainiert, bleibt handlungsfähig – auch wenn’s mal holprig wird. Denn: Gute Beziehungen machen uns resilienter, kreativer und erfolgreicher. Und das Beste? Man kann es üben – ganz ohne Sportstudio.

2. Was verändert sich gerade in der Arbeitswelt, dass Social Skills so entscheidend sind?

Die Arbeitswelt wird immer digitaler – und trotzdem oder gerade deswegen zählen heute echte Verbindungen mehr denn je. Künstliche Intelligenz kann viele Dinge – aber keine ehrliche Begegnung ersetzen. Deshalb sagt auch das Weltwirtschaftsforum: Soziale Fähigkeiten wie Empathie, Kommunikation oder Teamgeist sind die wichtigsten Zukunftskompetenzen.

Wenn alles ständig im Wandel ist, brauchen wir nicht nur Technik-Verständnis, sondern auch Beziehungskompetenz. Wer gut mit anderen umgehen kann, auch in schwierigen Situationen, und egal ob vor Ort, per Video oder im Chat – ist klar im Vorteil. Social Fitness hilft, dabei nicht den Faden zu verlieren: zu sich selbst, zu anderen und zum großen Ganzen.

3. Wie lässt sich Social Fitness im Alltag ohne großen Aufwand trainieren?

Das geht einfacher als du denkst. Du musst nicht gleich einen Kurs belegen – es reicht, mit offenen Augen durchs (Arbeits-)Leben zu gehen.

Ein paar Ideen:

  1. Frag ehrlich nach: „Wie geht’s dir wirklich?“ – und hör zu.
  2. Lob aussprechen: Sag deinem Kollegen oder deiner Chefin, was du an ihnen schätzt.
  3. Mach’s dir bewusst: Was hat dir heute gutgetan im Kontakt mit anderen? Was nicht? Nimm dir bewusst jeden Tag Zeit für energiegebende Kontakte zu anderen und stärke deine beruflichen und privaten Beziehungen.

Social Fitness entsteht im Kleinen. In Gesprächen auf Augenhöhe. In Momenten echter Verbindung. Und ganz ehrlich: Es tut nicht nur den anderen gut – sondern auch dir selbst.